Bericht 15: Djibouti -Dikhil 27.01.08 km 8150 - 8300;

Die Einreise in Djibouti verlief problemlos. In der Stadt stockten Kenny und ich nur unsere Essensvorräte auf und gegen Mittag verließen wir die Stadt, bei einem leichten Nieselregen. In den Vororten wurden wir immer wieder von zahlreichen Kindern begleitet. Einige drückte ihre „Freude“ uns zu sehen, auch damit aus, indem sie uns mit Steinen bewarfen. Einen Steinewerfer erwischten wir und wir ließen den laut weinenden Übeltäter erst wieder frei, nachdem er sich vor uns kniend entschuldigt hatte. Danach hatten wir für kurze Zeit eine Polizeieskorte, die uns vor weiteren „Angriffen“ schützte. Djibouti ist aber kein dicht besiedeltes Land und meist von Wüstengegenden geprägt. So konnten wir die weitere Strecke in Ruhe durch den Regen fahren.

 

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In einem Dorf wollte ich die neugierigen Kinder ein bisschen auf meinem Fahrrad mitfahren lassen. Es klappte anfangs auch recht gut, doch schnell wuchs die Anzahl der Kinder auf über 50 an und es entstand ein kleines Chaos. Alle fingerten am Radel herum und so beschlossen wir, schnellstmöglich das Weite zu suchen. Am Ortsausgang stellte ich jedoch fest, dass eine Tasche geöffnet war und zwei Bücher fehlten. Schon kamen auch ein paar Kinder angerannt und hielten eines der Bücher in den Händen. Als ich zu ihnen meinte, es fehle noch eines, da zeigten sie zu dem Ort hin. Ich ließ mein Fahrrad bei Kenny und lief mit den Kindern zurück zu einem Haus. Dort traf ich einen Mann, der seelenruhig zu einer Kiste ging, diese öffnete und das gestohlene Buch herausholte - so als ob es dort schon ewig liegen würde. Als ich wieder am Fahrrad war, gab mir ein Kind auch noch meinen Labello zurück, der ebenfalls für kurze Zeit einen neuen Besitzer gefunden hatte. Ja das ist Afrika: warte einfach ein bisschen und du bekommst deine Sachen wieder. Jetzt habe ich umgepackt und es ist Nichts mehr leicht erreichbar. Die Kinder sind nicht gefährlich, aber man muss immer sehr wachsam sein.

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