Projekt Uhai Arusha HIV

„Uhai“ heißt das HIV Projekt in Arusha, dies bedeutet in Suaheli so viel wie „Leben“.

Die Diözese Arusha liegt im Norden Tansanias. Sie umfasst 6 staatliche Distrikte mit einer Gesamtbevölkerung von ca. 1,4 Mio. Einwohnern. Ca. 10 % der Bevölkerung ist HIV-infiziert. 70-80 % davon sind im produktiven Alter von 20-44 Jahren. In den letzten 3 Jahren ist in der Arusha und Manyara Region die Anzahl der HIV-positiven Fälle, die durch Blutspenden und freiwillige Tests entdeckt wurden, stark angestiegen. Die Krankheit hat Folgen für alle Bereiche des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens, insbesondere für das Gesundheitssystem, da verstärkt durch HIV ausgelöste opportunistische Krankheiten auftreten. Aber auch für die Wirtschaft des Landes sind die negativen Folgen durch die Krankheit und den Tod eines Teils der produktiven Bevölkerung nicht zu unterschätzen. Deutlich werden die Folgen auch beim Rückgang der Lebenserwartung auf unter 40 Jahre. Die sozialen Folgen zeigen sich insbesondere im Anstieg der Waisen, deren Anzahl auf ca. 1 Million geschätzt wird bei einer Gesamteinwohnerzahl in Tansania von 34 Millionen.

____

Derzeit wird in dem Projekt folgende Arbeit geleistet:

- Fortbildung und Begleitung von Führungskräften und Multiplikatoren über die Übertragungswege von Geschlechtskrankheiten und HIV/AIDs und deren Prävention

- Weiterentwicklung der Aufklärungsmethoden

- Stärkung des selbstbewussten Handelns von Jugendlichen und Frauen, um sexuellen Missbrauch zu verhindern

- Verbesserung der Möglichkeiten, freiwillig HIV-Tests durchzuführen (13 Zentren)

- Verbesserung der Versorgung von Menschen, die HIV-infiziert sind

- Ausbildung von weiteren 300 Freiwilligen auf Gemeindeebene für die Versorgung der HIV/AIDS-Infizierten zu Hause

- Fortbildung und Beschaffung der Ausrüstung, um Geschlechtskrankheiten zu testen (für 26 Basisgesundheitseinrichtungen)

- Unterstützung des Schulbesuchs von 100 AIDS-Waisen

Zudem gibt es verstärkt gemeinwesenorientierte Ansätze, die im Rahmen von Pilotprojekten erprobt wurden. Zum einen wurde ein gemeinwesenorientiertes Aufklärungsprogramm durchgeführt und zum anderen ein gemeinwesenorientiertes HIV/AIDS-Behandlungsprogramm. Mobile Testmöglichkeiten, unterstützt durch Beratung, wurden erprobt. Dies alles hat dazu geführt, dass sich die HIV-positiven Menschen zunehmend selbst organisieren. Mittlerweile gibt es einige Selbsthilfevereine von HIV-Betroffenen.

Für alle Beteiligte ist es eine sehr schwierige Arbeit. Zum einen werden die Mitarbeiter immer wieder mit den Grausamkeiten des Virus konfrontiert und müssen auch sehr häufig miterleben, wie ihre Patienten in frühem Alter sterben. Zum anderen stoßen sie auf einen Kulturkreis, der eine sehr starke Tradition hat und in dem man deren Handeln nur in sehr mühevoller und langwieriger Arbeit ändern kann.

 

____

____